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ein Klavier... ein Klavier... AU WEIA !

Normalerweise besucht man viele verschiedene Fachgeschäfte; vergleicht dieses oder jenes
Instrument und schielt wie ein Adler auf die eigene Geldbörse. Das eine Klavier ist billig
aber hässlich, das Andere schön aber zu teuer; das Dritte ist ein vermeintliches "Schnäppchen"
aber man hat ein blödes Gefühl... kurzum: der Klavierkauf ist eine wirklich schwierige Situation.

Ich selbst werde langsam "Mitte Vierzig" und habe mein ganzes Leben mit Klavieren und Flügeln verbracht.
Im Folgenden gebe ich ein paar gute Ratschläge zum Klavierkauf:

Generell:
-> Kaufen Sie NIE ein Klavier ohne einen Fachmann zu Rate zu ziehen.
Wenn Sie keinen Klavierbauer kennen, nehmen Sie den/die Klavierlehrer/in
an die Kandarre und schleifen Sie ihn/sie zu dem Objekt Ihrer Begierde.
Wenn auch die meisten Klavierlehrer im Klavierbau keine Fachleute sind
verfügen sie doch in der Regel über soviel Erfahrung im Umgang mit
Instrumenten, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

ebay-Klaviere:
-> um Gottes Willen; lassen Sie die Finger davon!
Der Klaviermarkt bei ebay besteht zu über 90% aus schrottreifen Instrumenten.
Was lesen wir bei ebay in der Regel:
" Klavier muss gestimmt werden,sieht aber toll aus, habe ansonsten keine Ahnung: und im Übrigen ab 1 Euro".
Die wenigen ernstzunehmenden Angebote bei ebay erkennen Sie an den bereits
durchgeführten Reparaturen: wie z.B. "neue Hammerköpfe, Resonanzboden ausgespänt,
Stimmwirbel erneuert, --> in jedem Fall aber auch am Startgebot. Ein vernüftiges
Klavier finden Sie auch bei ebay nicht unter 1500 Euro Startgebot.
(die Ausnahme mag die Regel bestätigen)

Und jetzt werden wir mal spezieller:

Oberdämpferklaviere:
Oberdämpfer sind die Vorläufer der heutigen modernen Unterdämpfung.
Die Dämpfer sitzen hier im oberen Drittel der Klaviersaite und sorgen zum
Leidwesen vieler Hobbypianisten für ein ekelhaftes "Nachklingen" des Tones;
obwohl man die Tasten längst losgelassen hat....(oh je)
Man kann diese Klaviere sehr leicht erkennen wenn man die obere Verkleidung
des Klaviers abnimmt und die Mechanik betrachtet.



Diese alten Oberdämpfer sind in der Regel nicht nur billig, sondern auch oft optisch wunderschön!
Quasi mit echt antikem Charme, haben aber nur wenige Klaviere heute noch Qualität.
Nur die ganz großen Weltmarken wie Blüthner; Ibach oder auch Steingräber und Bechstein
taugen heutzutage (mit etwas Glück) noch etwas.
Wenn Sie also ein schönes Klavier als Oberdämpfer erkannt haben:
besorgen Sie sich einen Klavierbauer zur Begutachtung; nur ein Profi kann Ihnen sagen ob solch ein
altes Schätzchen noch für den Alltag taugt!
(Ich kenne Oberdämpferklaviere, die klanglich so unglaublich sind, dass man einen Flügel
dafür auf den Müll schmeissen möchte; aber die Restauration dieser Intrumente hat auch
mehrere Tausend Euro verschlungen bis sie wieder so toll waren!)


Das Schlimmste was es gibt:
sind Klaviere mit Namen "Ireland" oder "Shannon". Diese Klaviere wurden in den 70iger Jahren
in Plastik- und Leichtmetallbauweise in Irland gefertigt und sind die Schande der Gattung.
Sollten Sie so einem Ding begegnen: laufen Sie weit weg!
(Die Dinger sehen aus wie ganz normale Klaviere !)

Japanische und koreanische Klaviere:
sind eine gute Alternative zu europäischen Instrumenten. Marken wie Young-Chang (Korea) oder
Yamaha und Kawai (Japan) haben in den letzten 2 Jahrzehnten eine hervorragende Qualität erreicht.
Allerdings kosten sie auch annähernd das, was auch gute europäische Klaviere kosten.

Mein Tipp:
konzentrieren Sie Ihre Suche auf ein deutsches Markenfabrikat aus den 60iger oder 70iger Jahren.
Selbst wenn man berücksichtigt, dass ein Klavier nach 20-25 Jahren vom Fachmann überholt werden muss,
liegt man mit einer solchen Wahl auf der sicheren Seite.
Qualitätsklaviere haben ein enorm langes Leben!

Oder versuchen Sie die ersten Klavierschritte auf einem Mietklavier.
Alle Fachhändler haben heute gepflegte Instumente zu erschwinglichen Mietpreisen anzubieten.

Aber wenn's dann doch ein superbilliges sein muss: ->
wer die Grundzüge des Klavierspiels nicht auf einem schlechteren Instrument erlernt; der
lernt es auch auf einem grossmächtigen "Blüthnerklavier" nicht!

Ihr Mario Zillmann

PS: apropos Neuklaviere:
Die ganz grossen deutschen Marken wie: Blüthner & Bechstein produzieren auch längst in Fernost...
Sollten Sie ein nagelneues Instrument suchen, vergessen Sie nicht ein Steingräber&Söhne (Bayreuth)
und vor allem auch den "schwäbischen Steinway" Carl Pfeiffer ( Stuttgart) zu testen.